www.lochner-fischer.de (Stand: 07.12.1999)
 Themen Thema: Krieg im Kosovo

Text des Aufrufs:
Münchner Appell an die SPD-Bundestagsfraktion: Krieg ist keine Lösung

Argumente
gegen den Krieg im Kosovo

Presseerklärung 29.3.1999
Krieg ist keine Lösung
Bayerische SPD-Linke fordern die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen

Information für die Presse 1. April 1999
Kosovo: 8 Tage Bombardierung haben das Leid der Menschen nicht gelindert
Münchner SPD-Mitglieder fordern Ende des Krieges

Information für die Presse 12. April 1999
Münchner SPD-Mitglieder: Engagement für Beendigung des Krieges in der SPD stärken - friedenspolitische Grundsätze der SPD einfordern

Statement von Monica Lochner-Fischer, MdL
auf der zentralen Großdemonstration am 8. Mai 1999 in Berlin

Pressemeldung zur Veranstaltung vom 9.5.1999 in München
SPD-Abgeordnete zeigen auf: "Krieg ist keine Lösung"



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Münchner Appell an die SPD-Bundestagsfraktion:

Krieg ist keine Lösung

Die unterzeichnenden verurteilen die Angriffe der NATO und der Bundeswehr auf Jugoslawien. Krieg ist nachweislich kein Mittel zur Herstellung von Frieden oder der Sicherung von Menschenrechten. Der Angriff der NATO auf Jugoslawien hat den Weltfrieden in unverantwortlicher Weise gefährdet und alle vertrauensbildenden Maßnahmen der letzten Jahre mit einem Schlag zunichte gemacht.

Wir fordern die SPD-geführte Bundesregierung und die SPD-Bundestagsfraktion auf, zu den friedenspolitischen Grundsätzen der Partei und des Koalitionsvertrages zurückzukehren. Einen Einsatz der Bundeswehr im Kosovo darf es ohne UN-Mandat und ohne Zustimmung aller Konfliktparteien nicht geben. Einen Kampfeinsatz der Bundeswehr lehnen wir ab.

Wir erinnern die SPD an die Aussagen des SPD-Wahlprogramms: "Das globale Gewaltmonopol zur Sicherung des Weltfriedens liegt ausschließlich bei den Vereinten Nationen. Einsätze der NATO, die über ihren kollektiven Verteidigungsauftrag hinausgehen, bedürfen eines Mandats der Vereinten Nationen oder der OSZE." Angesichts dieser Aussage und des Auftrages der Verfassung dürfte es keine Unterstützung des Angriffskrieges der NATO durch den Bundestag und die Bundesregierung geben. Statt dessen müßte die Bundesrepublik alles unternehmen, um die UN zu stärken und einer neuen Politik der gewaltlosen Regulierung von Konflikten zwischen Völkern und Völkergruppen durch Instrumente der UN oder der OSZE endlich eine Chance zu geben.

Wir verurteilen die menschenverachtende Politik des jugoslawischen Präsidenten Milosevic gegen die Kosovo-Albaner ebenso wie die Terrorakte der UCK. Wir rufen dazu auf, alle politischen, wirtschaftlichen und zivilen Mitteln zu nutzen, um in Jugoslawien Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte durchzusetzen und die kriegerischen Handlungen sofort einzustellen.

Auch in der Friedens- und Sicherheitspolitik muß endlich ein Politikwechsel in Deutschland stattfinden.

(Für die Stadt München) Eine Initiative von:
Monica Lochner-Fischer, MdL, Landesvorsitzende der AsF Bayern, Präsidiumsmitglied der BayernSPD * Dr. Dorle Baumann, MdL, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Dr. Klaus Hahnzog, MdL, Bundesvorsitzender der AsJ * Beatrix Zurek, Stellvertretende Vorsitzende der Münchner SPD * Wolfgang Schulz, Vorsitzender des Kreisverbandes 2 der Münchner SPD * Adelheid Rupp, Vorsitzende des Kreisverbandes 4 der Münchner SPD * Florian Bieberbach, Vorsitzender der Münchner Jusos

Erstunterzeichnende der Münchner SPD:
Gabriele Aigner, AsF-Vorsitzende KV 4 * Helga Andert, Vorsitzende der SPD-Fraktion im BA 4 Mchn * Engelbert Auer, Vorsitzender der SPD Obermenzing * Gerd Baumann, Stadtrat * Francois Baumgartner, Vorsitzender Jusos KV 7 Mchn * Fritz Berger, Vorsitzender der SPD Solln * Babett Bießle, Stellvertr. Vorsitzende der Münchner Jusos * Falk-Alexander Birner, Vorsitzender des Arbeitskreises Frieden der Münchner Jusos * Jürgen Bühl, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Fiorenza Colonella, Stadträtin * Inge Deckert, ehem. Stadträtin * Jakob Fellerer, Vorsitzender der SPD Lochhausen-Langwied * Marion Fendt, AsF-Vorsitzende KV 10 * Jürgen Fischer, Vorsitzender der SPD Freimann * Horst Fischer-Rohn, Stellv. Vorsitzender der SPD- Schwabing-West * Theodor Gavras, Stadtrat * Jürgen Giersch, Sekretär der Münchner SPD * Babette Gebhardt, Bezirksrätin Obb. * Hans-Jürgen Gerhards, Vorsitzender des Kreisverbandes 6 der Münchner SPD * Nikolaus Gradl, Geschäftsführer der Münchner Jusos * Hannes Gräbner, Stadtrat * Elfriede Hahn, Vorsitzende des Bundeswahlkreises München-Mitte * Elisabetha Henrik * Karin Hierl * Anne Hirschmann, Landtagsabgeordnete * Harald Hoegner, München * Waltraud Hörnchen, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Heiko Hofmann, Vorstand der Münchner Jungsozialisten * Gesche Hoffmann-Weiß, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Inge Hügenell, Stellvertr. Vorsitzende des Kreisverbandes 4 der Münchner SPD * Stefanie Jahn, Stadträtin * Hedda Jungfer, ehem. MdL * Enrico Junghänel, Juso-Landesvorstand * Rudy Kaiser, Sprecher der Jusos KV2-Mchn * Hans Dieter Kaplan, Stadtrat * Christa Knappik, Vorsitzende des Bezirksausschusses 18 * Heidemarie Köstler, Stadträtin * Werner Langer, Vorstand SPD-KV 2 * Klaus Längien, Vorsitzender der SPD Au * Haimo Liebich, Stadtrat * Leonhard Lindenmüller, Vorsitzender der SPD Neuhausen/Nymphenburg * Ralf Mattes, Vorsitzender des Kreisverbandes 1 der Münchner SPD * Brigitte Meier, Stadträtin, Stellvertretende Vorsitzende der Münchner SPD * Andrea Naica-Loebell, Vorstand SPD-Briennerviertel * Christian Neureiter, Vorstand AfA München * Angela Nußbaum, Vorstand SPD-Alte-Heide * Peter Paul, Vorsitzender der SPD Altstadt * Corinna Poll, AsF-Landesvorstand * Ingelore Pilwousek, Ag 60plus, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Wolfgang Püschel, Vorsitzender der SPD Lehel * Helge Raab, SPD-Fraktionsvorsitzender im BA 17 * Gabi Rasp, Vorstand SPD-Briennerviertel * Elisabeth Reiter, Bezirksausschußmitglied BA 19 * Wolfgang Reiter, Vorsitzender der SPD Fürstenried/Maxhof * Monika Renner, Stadträtin * Thomas Rottenkolber, Vorstand SPD-Haidhausen * Jannis Sakellariou, Europaabgeordneter * Tania Schink, Stellvertr. Vorsitzende der Münchner Jusos * Karl-Heinz Schmid, Vorsitzender der SPD Isarvorstadt * Reinhard Schmid, Vorsitzender der SPD Maxvorstadt/Marsfeld/ Königsplatz * Irmgard Schmidt, Bezirksausschußmitglied, Frauenbeauftragte BA 3 * Gerda Schneider-Koether, Bezirksrätin * Markus Schütz, Vorsitzender der SPD Laim 1 * Ernst Späth, Stellvertr. Landesvorsitzender der IG Medien Bayern * Dietrich Speer, 60plus, SPD-Vorstand Obergiesing-Fasangarten * Ingeborg Steinlandt-Heller, Vorstand SPD-Briennerviertel *Christine Strobl, Stadträtin, Münchner Vorsitzende der sozialdemokratischen Frauen * Michael Swatschek, Bezirksrat Obb * Konstantinos Tatsis, Vorstandsmitglied der Münchner SPD und PASOK Bayern * Claudia Tausend, Stadträtin * Barbara Tedeski, Vorsitzende der SPD Pasing * Gertraud Walter, Stadträtin Mchn * Georg Wäsler, HBV-Geschäftsführer Mchn * Max Weber, Vorsitzender SPD Harthof-Hasenbergl * Peter Weigl, Vorsitzender der SPD-Untersendling * Roland Wutz, Landesvorstand der BayernSPD * Isolde Zins, Bezirksrätin *

(26.3.99) Der sog. "Münchner Appell" wurde bayernweit initiiert von:

Monica Lochner-Fischer, MdL, Landesvorsitzende der AsF Bayern, Präsidiumsmitglied der BayernSPD * Florian Pronold, Landesvorsitzender der Jusos Bayern, Präsidiumsmitglied der BayernSPD * Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, MdB, Präsidiumsmitglied der BayernSPD * Jannis Sakellariou, Europaabgeordneter * Wilmya Zimmermann, Europaabgeordnete, Stellv. Landesvorsitzende der AsF Bayern * Dr. Helmut Pfister, Landesvorstand der BayernSPD * Roland Wutz, Landesvorstand der BayernSPD * Dr. Klaus Hahnzog, MdL, Bundesvorsitzender der AsJ * Dr. Dorle Baumann, MdL, Vorstandsmitglied der Münchner SPD

Erstunterzeichnende SPD-Funktionsträgerinnen und -Funktionsträger aus den jeweiligen Regionen:
Gabriele Aigner, AsF-Vorsitzende KV 4 * Reinhard Amann, Augsburg, Stellv. Betriebsratsvorsitzender * Helga Andert, Vorsitzende der SPD-Fraktion im BA 4 Mchn * Engelbert Auer, Vorsitzender der SPD Obermenzing * Heide Bär, Bezirksrätin Obb * Ulli Bahr, Vorsitzender GEW Augsburg * Klaus Bathel, Bundestagsabgeordneter * Eike Bauer, Vorsitzender der Jusos Oberfranken * Gerd Baumann, Stadtrat Mchn * Christoph Beck, Vorstand SPD Regensburg * Fritz Berger, Vorsitzender der SPD Solln * Siegfried Betz, 1. Bürgermeister Kösching, Bezirksrat Obb * Florian Bieberbach, Vorsitzender der Münchner Jusos * Babett Bießle, Stellvertr. Vorsitzende der Münchner Jusos * Falk-Alexander Birner, Vorsitzender des Arbeitskreises Frieden der Münchner Jusos * Michael Bischoff, Stellv. Vorsitzender Jusos Oberfranken * Frank Borger, Präsidiumsmitglied der BayernSPD * Jürgen Bühl, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Horst Brummer, Vorsitzender von 60plus Coburg/Kronach * Florian von Brunn, Vorsitzender des Bundeswahlkreises 210 *Jürgen Bühl, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Tobias Bystry, Stellv. Vorsitzender SPD Weilheim-Schongau * Fiorenza Colonella, Stadträtin Mchn * Harald Dähne, Vorstand SPD Regensburg * Inge Deckert, ehem. Stadträtin * Songul Demren, Geschäftsführerin SPD Regensburg * Ralph Deubner, Vorsitzender der Jusos Würzburg * Angelica Dullinger, Vorsitzende der SPD Kochel * Roland Eichmann, Vorsitzender SPD Nersingen, Stellv. Juso-Landesvorsitzender * Peter Falk, Bezirksrat Obb * Fritz Feigel, Kirchheim, Betriebsratsvorsitzender * Jakob Fellerer, Vorsitzender der SPD Lochhausen-Langwied * Marion Fendt, AsF-Vorsitzende KV 10 * Jürgen Fischer, Vorsitzender der SPD Freimann * Horst Fischer-Rohn, Stellv. Vorsitzender der SPD- Schwabing-West * Toni Fleindl, Vorsitzender der SPD Augsburg-Jakobervorstadt * Florian Freund, Stellv. Vorsitzender der Jusos Unterfranken * Theodor Gavras, Stadtrat Mchn * Jürgen Giersch, Sekretär der Münchner SPD * Babette Gebhardt, Bezirksrätin Obb. * Mario Gerhard, Stellv. Vorsitzender der SPD-Würzburg * Hans-Jürgen Gerhards, Vorsitzender des Kreisverbandes 6 der Münchner SPD * Rainer Glaab, Vorsitzender der SPD Aschaffenburg * Thomas Goger, Stellv. Juso-Landesvorsitzender * Nikolaus Gradl, Geschäftsführer der Münchner Jusos * Angelika Graf, Bundestagsabgeordnete * Hannes Gräbner, Stadtrat Mchn * Nicole Grötzinger, Stellv. Juso-Landesvorsitzende * Klaus Grünewald, HBV-Sekretär Mchn * Oliver Haass, SPD-Vorstand Bayreuth-Stadt * Elfriede Hahn, Vorsitzende des Bundeswahlkreises München-Mitte * Gerhard Hain, Vorsitzender der Regensburger SPD * Elisabetha Henrik * Karin Hierl * Anne Hirschmann, Landtagsabgeordnete * Dr. Erwin Hirschmann * Waltraud Hörnchen, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Gesche Hoffmann-Weiß, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Heiko Hofmann, Vorstand der Münchner Jungsozialisten * Dr. Robert Hofmann, Geschäftsführer BSP * Harald Hoegner, München * Inge Hügenell, Stellvertr. Vorsitzende des Kreisverbandes 4 der Münchner SPD * Stefanie Jahn, Stadträtin Mchn * Waltraud Joa, Stadträtin, DGB-Vorsitzende Marktoberdorf * Hedda Jungfer, ehem. MdL * Enrico Junghänel, Juso-Landesvorstand * Rudy Kaiser, Sprecher der Jusos KV2-Mchn * Vera Kaltschnitt-Lindinger, Stellv. Vorsitz SPD-Mühldorf * Hans Dieter Kaplan, Stadtrat Mchn * Christa Knappik, Vorsitzende des Bezirksausschusses 18 Mchn * Heidemarie Köstler, Stadträtin Mchn * Werner Langer, Vorstand SPD- Mchn -KV 2 * Traude Lämke, Vorstand SPD Regensburg * Klaus Längien, Vorsitzender der SPD Au * Christl Lärm, Stellv. Vorsitzende der Regensburger SPD * Haimo Liebich, Stadtrat Mchn * Leonhard Lindenmüller, Vorsitzender der SPD Neuhausen /Nymphenburg * Michael Lindner, Vorsitzender der Jusos Hof/Wuns.* Ute Ludwig, Vorstand SPD Regensburg * Ralf Mattes, Vorsitzender des Kreisverbandes 1 der Münchner SPD * Brigitte Meier, Stadträtin, Stellvertretende Vorsitzende der Münchner SPD * Thorsten Meyerer, Stellv. Vorsitzender der SPD-Miltenberg * Florian Nagy, Stellv. Juso-Landesvorsitzender, Vorstand SPD Obb * Andrea Naica-Loebell, Vorstand SPD-Briennerviertel * Bärbel Narnhammer, Landtagsabgeordnete * Angela Nußbaum, Vorstand SPD-Alte-Heide * Mario Patuzzi, Vorstand SPD-Schwaben * Peter Paul, Vorsitzender der SPD Altstadt * Hans Pawlovsky, Vorsitzender SPD-LK Miesbach * Wolfgang Peitsch, Stadtrat, Vorsitzender SPD-Königsbrunn * Edith Peter, Stadträtin und Vorsitzende SPD-Geretsried * Corinna Poll, AsF-Landesvorstand * Ingelore Pilwousek, Ag 60plus, Vorstandsmitglied der Münchner SPD * Wolfgang Püschel, Vorsitzender der SPD Lehel * Helge Raab, SPD-Fraktionsvorsitzender im BA 17 Mchn * Gabi Rasp, Vorstand SPD-Briennerviertel * Sepp Rauch, HBV-Landesvorsitzender Bayern * Tinka Cathrin Rausch, Stadträtin Germering, AsF-Landesvorstand * Elisabeth Reiter, Bezirksausschußmitglied BA 19 * Wolfgang Reiter, Vorsitzender der SPD Fürstenried/Maxhof * Monika Renner, Stadträtin Mchn * Gabi Riegel, AsF-Landesvorstand * Johanna Roehrig, SPD-Vorstand Bayreuth-Land * Adelheid Rupp, Vorsitzende des Kreisverbandes 4 der Münchner SPD *Olivia Sauvant, Vorsitzender Jusos Schwaben * Marcel Schaller, Stellv. Vorsitzender SPD Münchner-Land * Werner Schieder, Landtagsabgeordneter * Tania Schink, Stellvertr. Vorsitzende der Münchner Jusos * Hans Schmid, Vorsitzender SPD Augsburg-Untere Stadt * Karl-Heinz Schmid, Vorsitzender der SPD Isarvorstadt * Reinhard Schmid, Vorsitzender der SPD Maxvorstadt/Marsfeld/ Königsplatz * Horst Schmidbauer, Bundestagsabgeordneter * Irmgard Schmidt, Bezirksausschußmitglied, Frauenbeauftragte BA 3 * Waltraud Schmidt-Sibeth, Landtagsabgeordnete * Gerda Schneider-Koether, Bezirksrätin Obb * Markus Schütz, Vorsitzender der SPD Laim 1 * Wolfgang Schulz, Vorsitzender des Kreisverbandes 2 der Münchner SPD * Gert Söhnlein, DGB-Vorsitzender Würzburg * Kathrin Sonnenholzner, Stellv. Vorsitz SPD-Oberbayern * Ernst Späth, Stellvertr. Landesvorsitzender der IG Medien Bayern * Dietrich Speer, 60plus, SPD-Vorstand Obergiesing-Fasangarten * Ingeborg Steinlandt-Heller, Vorstand SPD-Briennerviertel * Sebastian Strasser, Sprecher der Jusos Mindelheim * Lothar Strehl, Stadtrat Regensburg *Christine Strobl, Stadträtin, Münchner Vorsitzende der sozialdemokratischen Frauen * Michael Swatschek, Bezirksrat Obb * Konstantinos Tatsis, Vorstandsmitglied der Münchner SPD und PASOK Bayern * Claudia Tausend, Stadträtin Mchn * Barbara Tedeski, Vorsitzende der SPD Pasing * Antje Trosien, Stellv. Juso-Landesvorsitzende* Manfred Ueberham, Stellv. Vorsitzender der SPD-Würzburg * Dr. Michael Ullmann, Vorsitzender ASG Schwaben * Harald Unfried, Landesvorstand der BayernSPD * Wolfgang Vogel, Landtagsabgeordneter * Norbert Vogelmair, Vorsitz IG Metall-Jugend Augsburg * Georg Wäsler, HBV-Geschäftsführer Mchn * Gertraud Walter, Stadträtin Mchn * Dagmar Wasserrab, Vorsitzende AsF-LK Altötting * Max Weber, Vorsitzender SPD Harthof-Hasenbergl * Peter Weigl, Vorsitzender der SPD-Untersendling * Monika Wendler, Stellv. Juso-Landesvorsitzende * Markus Wolf, Vorsitzender der Jusos Bayreuth * Sigurd Woltersdorf, Vorsitzender der SPD-Würzburg-Stadtmitte * Isolde Zins, Bezirksrätin Obb * Jutta Zöller, Stadträtin Würzburg * Dr. Jürgen Zürbig, Kreisrat Burgkunstadt * Beatrix Zurek, Stellvertretende Vorsitzende der Münchner SPD

(Die Funktionsangabe dient zur Information)

und rund 250 weitere SPD-Funktionsträgerinnen und -Funktionsträger aus Bayern


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Argumente gegen den Krieg

Es wird behauptet:
Der Krieg im Kosovo ist nötig, um den weiteren Völkermord zu verhindern und die Menschenrechte durchzusetzen.

Richtig ist:
1. Die Massaker von Serben und UCK haben zugenommen. Seit der Bombadierung in Jugo-slawien hat sich das Flüchtlingselend im Kosovo nicht verbessert, sondern dramatisch verschärft. Mittlerweile sind nach Angaben der NATO eine halbe Million Menschen auf der Flucht. Die Nachbarländer Albanien und Mazedonien werden von den Flüchtlingsströmen überrannt. Diese Länder werden von Europa mit diesem Problem weitgehend allein gelassen.
2. Menschenrechtsverletzungen und Völkermord gibt es in vielen Ländern der Welt (z.B. Türkei oder China). Kein vernünftiger Mensch würde deshalb auf den Gedanken kommen, daß die NATO dort angreifen sollte.

Es wird behauptet:
Wer sich aufs Völkerrecht beruft, entzieht sich seiner Verantwortung.


Richtig ist:
1. Dieser NATO-Angriff ist völkerrechtswidrig und widerspricht der UNO-Charta und dem NATO-Vertrag. Österreich hat deshalb der NATO das Überfliegen seines Territoriums verboten. Die Beteiligung deutscher Truppen verstößt zudem gegen Art. 25 und 26 GG (Verbot eines Angriffskrieges).
2. Wer das Völkerrecht mißachtet, verhindert für die Zukunft auch in anderen Konfliktfällen friedliche Lösungen.
3. Wer sich jetzt völkerrechtswidrig als Weltpolizist aufspielt und sich in interne Konflikte eines Staates einmischt, hat künftig keine Legitimation mehr, den Völkerrechtsverletzungen anderer Staaten zu begegnen.

Es wird behauptet:
Der hilflose Pazifismus kostet Menschenleben, es gibt nur eine militärische Lösung.


Richtig ist:
1. Es gibt keinen "sauberen" Krieg. Der Einsatz moderner elektronischen Waffen kann nicht verhindern, daß auch Zivilbevölkerung massiv betroffen ist.
2. Auch der Golfkrieg hat bewiesen, daß militärische Interventionen das proklamierte Ziel nicht erreichen: Weder der Diktator Sadam Hussein ist abgelöst, noch hat sich die Menschenrechtssituation verbessert
3. Die Möglichkeiten einer Verhandlungslösung wurden vorher nicht ausgeschöpft. Nur die Rückkehr der OSZE-Beobachter unter dem Schutz einer UNO-Truppe sowie eine internationale Balkankonferenz der UNO, die mit einem südosteuropäischen Mashall-Plan verbunden wird, können eine Lösung des Jugoslawienproblems bringen.
4. Der NATO fehlt jegliches Konzept, wie nach dem Krieg das Zusammenleben und der Wiederaufbau in der betroffenen Region organisiert werden soll.

Es wird behauptet:
Die Serben tragen die alleinige Verantwortung.


Richtig ist:
1. Die militärischen Konflikte in Jugoslawien wären ohne Waffenlieferungen aus Europa nicht möglich gewesen.
2. Neben den menschenverachtenden Handlungen der Serben trugen auch die Terrorakte der UCK zur Eskalation bei. Diese wird in den Medien immer noch als "unbescholtene Befrei-ungsarmee" beschrieben, deren einziges Ziel die Herstellung eines souveränen Kosovos sei. Die UCK wird - so die europäischen Polizeibehörden - aus den Erlösen des Heroinhandels der albanischen Drogenmafia finanziert.
3. Die europäischen Staaten haben sich im Vorfeld auf keine gemeinsame Linie in der Jugoslawienfrage geeinigt und damit eine friedliche Lösung selbst verhindert.

Es wird behauptet:
Der Konflikt läßt sich auf den Kosovo begrenzen.


Richtig ist:
1. Die Gefahr eines militärischen Gegenschlags Jugoslawiens besteht ebenso, wie die Einbe-ziehung der Nachbarstaaten in den Krieg. Schon jetzt kommt es zu Spannungen unter den Volksgruppen in Mazedonien.
2. Selbst wenn sich die Staaten der ehemaligen Sowjetunion bisher in den Konflikt nicht einmischen (obwohl das Hilfsersuchen Serbiens vorliegt), heißt dies nicht, daß sie dies auf Dauer durchhalten können. In Rußland wird bereits eine Freiwilligenarmee aufgestellt, die nur darauf wartet, den Serben gegen die NATO beizustehen.

Zur Erinnerung für die Regierung und die sie tragenden Fraktionen im Bundestag:
Seite 59, Koalitionsvertrag der rot-grünen Bundesregierung:
"Die Beteiligung deutscher Streitkräfte an Maßnahmen zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit ist an die Beachtung des Völkerrechts und des deutschen Verfassungsrechts gebunden. Die neue Bundesregierung wird sich aktiv dafür einsetzen das Gewaltmonopol der Vereinten Nationen zu bewahren und die Rolle des Generalsekretärs der Vereinten Nationen zu stärken (...) Die neue Bundesregierung setzt sich dafür ein, daß das Instrumentarium zur Durchsetzung von Wirtschaftssanktionen ausgebaut und durch einen Sanktionshilfefonds untermauert wird."


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Presseerklärung 29.3.1999

Krieg ist keine Lösung

Bayerische SPD-Linke fordern die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen

Der Vorsitzende der bayerischen SPD-Jungsozialisten, Florian Pronold und die Landesvorsitzende der sozialdemokratischen Frauen, Monica Lochner-Fischer, MdL
erklären zum Angriff der NATO und der Bundeswehr auf Jugoslawien:

Der Angriff der NATO auf Jugoslawien hat seinen angeblichen Zweck verfehlt. Der Krieg gegen Jugoslawien hat die Menschenrechtssituation und das Flüchtlingselend im Kosovo nicht verbessert, sondern im Gegenteil dramatisch verschärft. Es zeigt sich, daß Unrecht nicht durch neues Unrecht, einem Kriegseinsatz ohne UN-Mandat, beseitigt werden kann. Wir erinnern daran, daß auch der Golfkrieg die Konflikte nicht gelöst, sondern nur verstärkt hat. Die bayerische SPD-Linke fordert daher die bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten auf, sich für eine sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen einzusetzen und mit allen Mitteln einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken. Insbesondere muß gegen den möglichen Einsatz von Bodentruppen entschiedener Widerstand in der SPD-Bundestagsfraktion organisiert werden, damit ein blutiges Massaker verhindert wird. Nur ein sofortiger Waffenstillstand und die Rückkehr zum Verhandlungstisch eröffnen die Aussicht auf eine vernünftige politische Lösung des Konflikts. Angesichts des Flüchtlingsdramas müssen zudem unverzüglich humanitäre Hilfen im Kriegsgebiet organisiert werden.

Wir verurteilen die menschenverachtenden Handlungen des jugoslawischen Präsidenten Milosevic gegen die Kosovo-Albaner ebenso wie die Terrorakte der UCK. Dennoch müssen alle politischen, wirtschaftlichen und zivilen Mittel genutzt werden, damit die Konflikte gewaltlos beigelegt werden und ein dauerhafter Frieden gesichert wird.


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Information für die Presse 1. April 1999

Kosovo: 8 Tage Bombardierung haben das Leid der Menschen nicht gelindert
Münchner SPD-Mitglieder fordern Ende des Krieges

Am 25. März sprachen sich Mitglieder der Münchner SPD öffentlich für eine Beendigung des NATO-Bombardements in Jugoslawien aus. Mittlerweile wird die Erklärung auch von vielen SPD-Stadträten unterstützt.

"8 Tage Angriffskrieg der NATO haben deutlich gezeigt, daß die Bombardierung kein Weg zur Lösung der menschlichen Katastrophe im Kosovo und der politischen Problematik auf dem ganzen Balkan ist", stellt die Münchner Landtagsabgeordnete Monica Lochner-Fischer, Landesvorsitzende der bayerischen SPD-Frauen (AsF) und eine der Initiatoren der Erklärung fest. "Das Bombardement der NATO muß sofort beendet werden. Es ist den Menschen, die unmittelbar darunter zu leiden haben, keine Stunde länger zuzumuten, darauf zu warten, ob die NATO oder das Milosevic-Regime den ‚längeren Atem' hat".

Dringend notwendig sei eine Verhandlungslösung, die den Aufbau einer kooperativen Haltung aller beteiligten Gruppen und Völker ermögliche. Erster Schritt könne eine Vermittlungsinitiative zur Aushandlung eines Waffenstillstands durch den UN-Generalsekretär Kofi Annan sein. Der Waffenstillstand müßte dann von einem "Blauhelm-Kontingent" unter Hoheit der Vereinten Nationen mit Zustimmung der Konfliktparteien überwacht werden, so Lochner-Fischer weiter.

Der Mitinitiator und Landtagsabgeordnete Dr. Klaus Hahnzog, Bundesvorsitzender der SPD-Juristen, weißt nachdrücklich darauf hin, daß der NATO-Angriff eklatant gegen die Charta der Vereinten Nationen und gegen geltendes Völkerrecht verstoße. "Es gibt kein Völkergewohnheitsrecht zu einer einzelstaatlichen ‚humanitären Intervention', weil hierzu keine übereinstimmende Rechtsüberzeugung in der Staatengemeinschaft vorhanden ist. Nach geltendem Völkerrecht steht das ‚Recht zur humanitären Intervention' nur den Vereinten Nationen zu." Der UN-Sicherheitsrat habe weder eine eigene Zwangsmaßnahme nach Artikel 42 der UN-Charta beschlossen, noch einzelne NATO-Staaten nach Artikel 42 und 48 oder die NATO als Regionalorganisation nach Artikel 53 dazu ermächtigt.

Dr. Hahnzog: "Die weltweiten Folgen der NATO-Luftangriffe ohne Mandat der Vereinten Nationen sind nicht absehbar. Die NATO schaffte mit ihrer ‚Selbstmandatierung" einen Präzedenzfall, der mit einem Schlag die durch die Vereinten Nationen etablierte Verfahrenssicherheit in der internationalen Politik zunichte machte."

Für den Balkan ist eine langfristige Perspektive notwendig. Ziel könnte eine "Balkan-Kooperation" sein, an der alle Staaten und Völker teilnehmen, die kooperationsbereit sind und auf gewaltsame Konfliktaustragung verzichten. "Ähnlich der früheren ‚Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa' (KSZE) könnte etwa eine Dauerkonferenz auf dem Balkan institutionalisiert werden. Diese ‚Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit auf dem Balkan' hätte als Aufgabe, die Fundamente für eine gemeinsame Entwicklung zu erarbeiten", erklärt Dr. Hahnzog.

"Für die Umsetzung sollte ein "Balkan-Marshall-Plan" eingerichtet werden. Eine derartige materielle Unterstützung durch die Staaten der Europäischen Union und der NATO wäre zukunftsträchtiger, humanitärer und auch weit billiger als die militärische NATO-Intervention, die wöchentlich mehrere Hundert Millionen DM kostet, stellt Lochner-Fischer fest.


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Information für die Presse 12. April 1999

Münchner SPD-Mitglieder: Engagement für Beendigung des Krieges in der SPD stärken - friedenspolitische Grundsätze der SPD einfordern

Immer mehr Münchner Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten unterstützen den Münchner Appell "Krieg ist keine Lösung", der am 26. März 1999 initiiert worden ist. Mittlerweile haben ihn über 70 Funktionsträgerinnen und -träger der Münchner SPD unterzeichnet.

"Nach dem Bundesparteitag der SPD ist es dringend notwendig, die friedenspolitischen Grundsätze der Sozialdemokratie offensiv in Erinnerung zu bringen und sich gerade innerhalb der SPD für ein Ende der NATO-Bombardements einzusetzen. Parteiaustritte wären der falsche Schritt. All diejenigen, die das Vorgehen der NATO ablehnen, sollten sich vielmehr verstärkt für dieses Ziel in der SPD engagieren und ihrer Meinung Gehör verschaffen", fordert die Münchner Landtagsabgeordnete Monica Lochner-Fischer, Landesvorsitzende der bayerischen SPD-Frauen und eine der Initiatoren des Appells "Krieg ist keine Lösung".

Schon am 15. März 1999 hatte der Vorstand der Münchner SPD die SPD-geführte Bundesregierung und die SPD-Bundestagsfraktion aufgefordert, zu den friedenspolitischen Grundsätzen der SPD und des Koalitionsvertrags zurückzukehren. Im Beschluß des Vorstands der Münchner SPD heißt es weiter: "Einen Einsatz der Bundeswehr im Kosovo darf es ohne UN-Mandat und ohne Zustimmung alle Konfliktparteien nicht geben. Einen Kampfeinsatz der Bundeswehr lehnen wir ab."

Lochner-Fischer: "Die fünf Münchner SPD-Bundestagsabgeordneten sind gefordert, dies bei den Beratungen der SPD-Bundestagsfraktion einzubringen. Wir fordern unsere Bundestagsabgeordneten auf, sich für die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen einzusetzen. Wir fordern sie auf, am kommenden Mittwoch im Bundestag für die Einleitung von Verhandlungen zu stimmen."

Über zwei Wochen Bombardement der NATO haben deutlich gezeigt, daß Krieg kein Weg zur Lösung der menschlichen Katastrophe im Kosovo und der politischen Problematik auf dem ganzen Balkan ist. Die den Münchner Appell unterzeichnenden SPD-Funktionsträgerinnen und -träger sprechen sich nachdrücklich für die Einleitung von politischen Verhandlungen aus.

Für den Balkan ist eine langfristige Perspektive notwendig. Ziel könnte eine "Balkan-Kooperation" sein, an der alle Staaten und Völker teilnehmen, die kooperationsbereit sind und auf gewaltsame Konfliktaustragung verzichten. Ähnlich der früheren "Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (KSZE) könnte etwa eine Dauerkonferenz auf dem Balkan institutionalisiert werden. Diese "Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit auf dem Balkan" hätte als Aufgabe, die Fundamente für eine gemeinsame Entwicklung zu erarbeiten.


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Statement von Monica Lochner-Fischer, MdL
auf der zentralen Großdemonstration am 8. Mai 1999 in Berlin

Der 8. Mai ist traditionell der Tag, an dem wir daran erinnern, welche Lehren wir aus unserer eigenen Geschichte gezogen haben. Eine dieser Lehren, dieser Schwüre von allen Partei nach 1945 war: Nie wieder, nie wieder sollte Krieg von deutschem Boden ausgehen. Doch die Realität dieser Tage sieht anders aus. Seit über 40 Tagen donnern Nacht für Nacht NATO-Bomber mit ihrer tödlichen Fracht Richtung Jugoslawien. Dort hinterlassen sie Elend und Leid, Angst und unendliche Zerstörung. All die Schwüre der Vergangenheit scheinen vergessen. 54 Jahre nach dem 8. Mai 1945 müssen wir deshalb die Forderung an unsere eigene Bundesregierung richten: Hört sofort auf damit, Jugoslawien in Schutt und Asche zu legen! Setzt bei der NATO wenigstens eine Feuerpause durch, damit Verhandlungen und politische Lösungen eine Chance bekommen!

Die Vorbereitungen zu diesem Krieg hat nicht die jetzige Bundesregierung zu verantworten. Sie muß sich jedoch fragen lassen, weshalb sie die verheerende Jugoslawienpolitik der vormaligen Kohlregierung einfach fortgesetzt hat und fortsetzt, anstatt zu sagen: Nein, eine solche Politik geht nicht mit uns. Wir fordern von der Bundesregierung, daß sie sich endlich an ihren eigenen Koalitionsvertrag hält.

Mit der vorzeitigen Anerkennung von Kroatien hatte die Kohlregierung eine europäische Lösung der sich deutlich gewordenen Konflikte im ehemaligen Jugoslawien verhindert. Schlimmer noch: Deutschland hat damit einer rassistischen Politik Vorschub geleistet. Allen danach stattgefundenen Vertreibungen auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien wurde praktisch tatenlos zugesehen. Diese Verfolgungen und Vertreibungen wurden bei uns nicht einmal als Asylgrund anerkannt. Eine der Ursachen für die Konflikte auf dem Balkan - Not und Armut - hätte leicht beseitigt werden können: Mit dem Geld, daß jetzt für den Krieg, statt für den Frieden ausgegeben wird. Das wäre eine humanitäre Politik gewesen. Krieg dagegen ist inhuman. Krieg ist keine Lösung!

Die NATO selbst hat uns gezeigt, daß Krieg keine Lösung ist. Über 40 Bombennächte sprechen eine deutliche Sprache. Aber es ist nicht zu spät zur Umkehr.

Ich möchte meine Partei an die Aussagen des SPD-Wahlprogramms erinnern: "Das globale Gewaltmonopol zur Sicherung des Weltfriedens liegt ausschließlich bei den Vereinten Nationen. Einsätze der NATO, die über ihren kollektiven Verteidigungsauftrag hinausgehen, bedürfen eines Mandats der Vereinten Nationen oder der OSZE." Angesichts dieser Aussage und des Auftrages der Verfassung dürfte es keine Unterstützung des Angriffskrieges der NATO durch den Bundestag und die Bundesregierung geben. Statt dessen müßte die Bundesrepublik alles unternehmen, um die UN zu stärken und einer neuen Politik der gewaltlosen Regulierung von Konflikten zwischen Völkern und Völkergruppen durch Instrumente der UN oder der OSZE endlich eine Chance zu geben. Wir erwarten von der SPD, daß sie ihre Wahlversprechen einhält. Auch in der Sicherheits- und Außenpolitik muß endlich ein Politikwechsel stattfinden!

Im Berliner Grundsatzprogramm der SPD steht "Krieg darf kein Mittel der Politik sein". Doch dieser Satz ist seit sechs Wochen nicht sehr populär in der SPD. Wir müssen ihn wieder ins Zentrum rücken. Wir müssen die SPD zwingen, sich dieses Satzes wieder zu erinnern und die Politik der Bundesregierung danach auszurichten: "Krieg darf kein Mittel der Politik sein"!


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Pressemeldung zur Veranstaltung vom 9.5.1999

SPD-Abgeordnete zeigen auf: "Krieg ist keine Lösung"

Deutliche Worte gegen den Kosovokrieg fielen auf der heutigen Informationsveranstaltung im voll besetzen Wappensaal des Münchner Hofbräuhauses unter dem Titel "Krieg ist keine Lösung". Der SPD-Europaabgeordnete Jannis Sakellariou prangerte in seinem Eingangsstatement die "unglaubliche Ignoranz Anfang der neunziger Jahre gegenüber den Problemen im ehemaligen durch die europäischen Staaten" an und informierte über die Politik einzelner EU-Staaten zur Jogoslawienfrage in den letzten Jahren. "Die EU war und ist weitgehend heute noch handlungsunfähig", stellte der Abgeordnete fest und forderte nicht nur eine europäische Zusammenarbeit in der Frage der Euro-Währung, sondern endlich auch in der Außen- bzw. EU-Innenpolitik. Wie auch die beiden Landtagsabgeordneten Monica Lochner-Fischer und Klaus Hahnzog setzte sich Jannis Sakellariou vehement "für einen unmittelbaren und sofortigen Stopp der Bombardierungen Jugoslawiens durch die NATO" ein. Nur damit würden die Voraussetzungen für politische Lösungen über die UN oder die OSZE ermöglicht. Übereinstimmung herrschte bei den Abgeordneten auch darin, daß die NATO auf keinen Fall die Rolle der UNO übernehmen darf.

Für den Verfassungsrichter und Landtagsabgeordneten Klaus Hahnzog verschleiert das Schlagwort "Menschenrecht geht vor Völkerrecht" die Tatsachen. Das Gewaltverbot in der UNO-Charta diene gerade den Menschenrechten. Sie beginnt mit: "Wir die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geisel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat...". Den Hinweis auf eine "humanitäre Intervention" oder "Nothilfe" hält Hahnzog für zynisch, da dies die "Geeignetheit" voraussetzt.

Gegen die Versuche, den Sicherheitsrat auszuhebeln und die UN als unfähig hinzustellen wandte sich Landtagsabgeordnete Monica Lochner-Fischer. Gerade die sich abzeichnenden Folgen der gestrigen Bombardierung der chinesischen Botschaft könnten hierfür willkommene Argumente liefern. Dem müsse in der Politik jetzt schon entgegengewirkt werden. Die Initiatorin des Münchner Appells "Krieg ist keine Lösung" forderte den Abzug der NATO aus Jugoslawien und die Einsetzung einer UN-Schutztruppe, an der aufgrund der deutsch-serbischen Vergangenheit auf keinen Fall deutsche Soldaten beteiligt sein dürfen. Zudem sei sofort eine Balkankonferenz unter dem Dach der OSZE einzuberufen und ein Marschallplan aufzustellen. "Die Kosovoalbaner werden erst dann freiwillig wieder in ihre Heimat zurückgehen, wenn dort der Frieden und auch ihre materielle Zukunft gesichert ist", meint Monica Lochner-Fischer. Deshalb sei die sofortige Beendigung der Bombardierung eine vertrauensbildende Maßnahme nach allen Seiten und die notwendige Voraussetzung für weitere Schritte.


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