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Auch das gibt es in Bayerns Blätterwald:

"Verflixt, wie lobt man eine Politikerin?"

Linda Schnattert über SPD-Abgeordnete Marianne Schieder in der Lindauer Zeitung vom 8. März 2005

Die gute Nachrede

Wer schon fast am Verzweifeln ist über austauschbare Politiker aller Coleur, die mit gestelzter Sprache und hohlen Phrasen Zuhörer über den Rand der Langeweile treiben, kennt Marianne Schieder nicht, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Bildung und Sport im Bayerischen Landtag und bildungspolitische Sprecherin der SPD. Wäre sie ein Mann, müsste man sie als "politisches Schwergewicht" bezeichnen. Bei einer Frau hört sich das irgendwie nicht nach Lob an. Also "Urgestein"? Klingt ungeheuer alt und unbeweglich (bei Frauen). "Maschinengewehr Gottes" geht auch nicht. Der Titel ist schon vergeben, Gott gehört der CSU, und außerdem geht es um Bildung. Also heißt es die Anerkennung für Schieder umschreiben. Vielleicht so: "Franz Josef Strauß hätte sich warm anziehen müssen. Redetechnisch." Klingt gut, aber wir leben im Heute. Neuer Versuch: "Wie schafft es Stoiber ...? Ääh." Nix für ungut. Verflixt, wie lobt man eine Politikerin? Jetzt weiß ich's: "Also die Frau hat eine Wahnsinnsaura, eine Nase für Politik und auch die Frisur kann so bleiben."


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