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Frauenjubiläen 1998:

150 Jahre Frauenbewegung.

Wie die Französische Revolution ist auch die Revolution von 1848 ein wichtiger Ausgangspunkt für die Frauenbewegung in Europa. In der politischen Bewegung des Vormärz spielten Frauen wie Louise Otto-Peters eine ebenso wichtige Rolle wie auf den Barrikaden der Märzrevolution. Es ging um Berufsfreiheit, Wahlrecht, Bildung und soziales Wirken.

95 Jahre bzw. 90 Jahre Frauenstudium.

1903 errangen die Frauen in Bayern und 1908 Preußen ihren großen Sieg in ihrem Kampf um Bildung. Sie hatten nun Zutritt zu den Universitäten, während sie vorher den Umweg über Lehrerinnen-Seminare gehen mußten und nur an auswärtigen Universitäten studieren und promovieren konnten. Bis heute sind die Hochschulen und Wissenschaftsinstitutionen - frei nach Jutta Limbach - die "zurückgebliebenste aller Provinzen"!

90 Jahre Recht der Frauen, Parteien beizutreten.

Mit dem Vereinsgesetz von 1850, das "Frauenspersonen, Schülern und Lehrlingen" verbot, politischen Vereinen beizutreten, reagierten die Herrschenden in Preußen auf die 48er Revolution. Erst mit dem Vereinsgesetz von 1908 durften Frauen Mitglieder in gemischtgeschlechtlichen Vereinen und in Parteien sein.

80 Jahre Wahlrecht für Frauen.

Tatsächliche politische Teilhabe war den Frauen in Deutschland erst nach der Novemberrevolution von 1918 möglich, als vom Rat der Volksbeauftragten am 12. November 1918 das aktive und passive Wahlrecht der Frauen verfügt wurde, für das in dieser umfassenden Weise insbesondere die Frauen der Sozialistischen Frauenbewegung von Anfang an gekämpft hatten. Einige Tage vorher, am 7. November 1918 wurde von Kurt Eisner das Frauenwahlrecht in Bayern verkündet.

30 Jahre Beginn der neuen Frauenbewegung.

Mit der Gründung des "Aktionsrates zur Befreiung der Frau" durch weibliche Mitglieder des SDS in Berlin (West) im Januar 1968 und jenem legendären Tomatenwurf auf männliche SDS-Größen auf dem Frankfurter Kongreß im September desselben Jahres erwachte aus der Studentenbewegung heraus und weit über sie hinaus die Frauenbewegung zu einem neuen kämpferischen Leben.

25 Jahre AsF.

Sozialdemokratische Frauen greifen seit 1973 in neuer kämpferischer Weise mit ihrer eigenen Arbeitsgemeinschaft die Traditionen der Sozialistischen Frauenbewegung auf. Soziale Gleichheit ist das Ziel - in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft!

10 Jahre Quote in der SPD-Satzung.

Bundesparteitag 30.8. bis 2.9.1988 in Münster: Wer nicht hören will, kriegt die verbindliche Statuten-Quote: 40 Prozent eines jeden Geschlechts in Ämtern und Mandaten. Für Bayern konnte die 50-Prozent-Quote für Mandate durchgesetzt werden. Seither sind die Anteile von Frauen in Parlamenten und sozialdemokratisch geführten Regierungen tatsächlich erheblich gestiegen. Um ihre Einhaltung muß immer noch gekämpft werden; bei jeder Kandidatinnen-Aufstellung, jeder Tagung.





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